Das Kaisersaalgebäude
Ende des 17. Jahrhunderts werden erstmals Bauarbeiten für ein „Lusthaus“, also Sommerhaus, erwähnt. Es handelte sich ursprünglich um eine dreiteilige Pavillongruppe mit einem aus der Gebäudeflucht vorspringenden Mittelbau. Von 1710 bis 1713 nach der Fürstung Ludwig Friedrich I. erhielt das Gebäude sein heutiges Aussehen mit dem Turmaufbau. Im Obergeschoß befindet sich der „Kaisersaal“ mit ganzfigurigen Kaiserbildern. Er wurde als eine Demonstration des Standesbewusstseins und der ehrwürdigen Abstammung des Geschlechts der Schwarzburger konzipiert. Im späten 19. Jahrhundert wurde der Raum als Speisesaal und für festliche Anlässe genutzt.
Die untere Etage diente als Gartensalon, der östliche Flügel als Billardraum. Der westliche Flügel wurde aus statischen Gründen 1776 abgetragen und später durch einen eingeschossigen Anbau ersetzt, der als verglaste Veranda diente. In den mittleren Etagen der Seitenflügel befanden sich repräsentative Wohnräume für die fürstliche Familie und ihre Gäste.
Im 19. Jahrhundert wurden die Innenräume umgestaltet. 1941 sollte das Kaisersaalgebäude völlig abgerissen werden. Der nationalsozialistische Plan kam nach Abbruch der Umbauarbeiten zum „Reichsgästehaus“ nicht mehr zur Ausführung. 1965 bis 1971 wurde das Gebäude restauriert und als Museum eröffnet.