Das fürstliche Zeughaus Schwarzburg
1550 wird das Zeughaus erstmals erwähnt. Aus dem Zeughaus Schwarzburg entwickelte sich das zentrale Waffendepot der Grafschaft Schwarzburg – Rudolstadt.
Das Zeughausgebäude zeigt die typische Mischform einer zivilen (Kornspeicher in den beiden Obergeschossen) und einer militärischen Nutzung (Waffenlager in den beiden Untergeschossen). Seine markanten Halbschalentürme an der Nordseite über dem alten Burggraben sind erst um 1710 errichtet worden. Die mit je einer Haube und vergoldeten Kugelspitzen gekrönten Türme dienten dazu, dem Zeughaus an der Eingangssituation zum Schloss ein imponierendes Aussehen zu verleihen.
Das Zeughaus ist ein lang gestreckter Einzelbau, an dessen südlich gelegener Schmalseite ein Portal die notwendige Ein – und Ausfahrt der Geschütze ermöglichte. Mit der Erhebung der Grafen in den Reichsfürstenstand 1710 wurde auch die Innenarchitektur des Gebäudes verändert. Der große Raum wurde ähnlich einer Kirche als eine dreischiffige Halle mit Holzpfeilern die durch Arkadenbögen verbunden sind und darüber umlaufender Empore gestaltet.
Die feierliche Architektur bildete mit den als Schausammlung angeordneten Rüstungen, Waffen, Fahnen und Geschützen ein beeindruckendes Gesamtkunstwerk. Auf den Emporen wurden die kostbaren Jagdwaffen der Fürsten von Schwarzburg präsentiert.
Als die Schwarzburg 1940 zum Reichsgästehaus der Nazis umgestaltet werden sollte, war vorgesehen, das Zeughaus im Inneren vollständig zu verändern. Die Sammlung wurde ausgelagert. Man wollte das geschichtsträchtige Bauwerk als Garage für die Fahrbereitschaft einrichten. Die kriegsbedingte Einstellung der Umbauarbeiten 1942 verhinderte die Ausführung des Plans. In den Folgejahren wurde das Zeughaus durch Wind und Wetter schwer geschädigt. In der Nacht vom 1. Zum 2. April 1947 stürzte der östliche Turm ein. Er wurde in den folgenden Jahren wieder aufgebaut.
2009 bis 2011 erfolgte die Restaurierung. Die Zeughaussammlung soll wieder an ihren angestammten Ort zurückkehren.