Maßnahmen der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten auf Schloss Schwarzburg seit 1994

Blick vom Gerüst auf einen Zeughaus-Turm
Neuaufrichtung des Zeughaus-Dachstuhles
Blick in das Erdgeschoss
Innenraum des Zeughauses nach der Bestandsanierung, Bild: Thüringer Stiftung Schlösser und Gärten
Das Hauptgebäude mit Baugerüst
Dachsanierung am Hauptgebäude
Viruteller Entwurf für die museale Nutzung
Siegerentwurf des Ideenwettbewerbs, Bild: Thüringer Stiftung Schlösser und Gärten

1994 wurde Schloss Schwarzburg an die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten übertragen. Seither konnten an der damals desolaten Anlage einige große Sanierungsprojekte und zahlreiche Einzelmaßnahmen umgesetzt werden. Bis 2013 wurden dafür rund 9 Millionen Euro investiert. Jüngste Marksteine sind die Bestandssanierung des Zeughauses und die Sanierungsmaßnahmen am Hauptgebäude. Beide werden künftig eine zentrale Rolle für Tourismus und Kultur auf Schloss Schwarzburg spielen. Im Zeughaus soll unter dem Titel "Fürstliche Erlebniswelten" die Schwarzburger Waffensammlung präsentiert werden. Es ist das einzige erhaltene freistehende Zeughaus mit erhaltener Sammlung. Im Schloss-Hauptgebäude wird neben Ausstellungen und Veranstaltungen vor allem die spannungsvolle Geschichte der Anlage zu erleben sein.

Sanierungsschwerpunkte in den ersten Jahren

In den ersten Jahren stand die Sanierung der zahlreichen Stützmauern im Vordergrund. Wegen des schwierigen Baugrunds – sie stehen auf Fels – mussten sie mit großem Aufwand instandgesetzt werden. 2001 wurde das Gartenparterre vor dem Kaisersaalgebäude wiederhergestellt. Grundlage dafür war ein Plan aus der Zeit um 1744. Mit modernen Mitteln zitiert die Neugestaltung die Grundformen dieser historischen Vorlage.

Die Gebäude der Schlossanlage befanden sich zum Teil in einem Zustand akuter Gefährdung. Während das Kaisersaalgebäude in den 1950er bis 1970er Jahren saniert und restauriert worden war, stellten sich das Schloss-Hauptgebäude und das Zeughaus um die Jahrtausendwende als besondere Sorgenkinder dar. Das Schloss-Hauptgebäude war von den Nationalsozialisten 1942 nach Umbauarbeiten als Ruine hinterlassen und seither kaum gesichert worden. Auch das Zeughaus befand sich aufgrund jahrzehntelanger Vernachlässigung in einem bedauernswerten Zustand. Beide Bauwerke konnten zunächst provisorisch gesichert werden, bis sich zwischen 2009 und 2012 die Möglichkeit zur rettenden Sanierung ergab.

Sanierung des Zeughauses

Zuerst wurde bis 2011 das Zeughaus in seinem Bestand saniert. Vor allem die Arbeiten an der Holzkonstruktion des Innenraums und am Dachstuhl erforderten großen Aufwand. Der Dachstuhl musste teilweise abgebaut und neu aufgerichtet werden. Die hölzerne Emporenkonstruktion des Innenraums musste stabilisiert und neu gegründet werden. Statische Fehler hatten im Lauf der Jahrhunderte zu Schäden geführt. Abschließend erhielt das Gebäude eine neue Schieferdeckung, und die Fassade wurde restauriert. Im nächsten Schritt wird das Zeughaus nutzungsspezifisch ausgebaut und erhält einen Erschließungsneubau. Dann können die „Fürstlichen Erlebniswelten“ eingerichtet werden, in deren Mittelpunkt die Präsentation der historischen Schwarzburger Waffensammlung steht.

Sanierungsarbeiten am Hauptgebäude

2010 begannen auch am Schloss-Hauptgebäude die Arbeiten. Schwerpunkt waren bis 2013 die Sanierung des Dachs und die Stabilisierung des Mauerwerks. Der Dachstuhl wurde vollständig saniert und das Dach neu eingedeckt. Die statischen Maßnahmen erlaubten es, dass 2012 der Mittelrisalit von seiner Stahlstütze befreit werden konnte. Das für die Schlossanlage zentrale architektonische Element steht nun wieder frei vor der Fassade. Zudem ist der Dachstuhl saniert und neu eingedeckt.

Ideenwettbewerb für zukünftige Gestaltung

Zum Umgang mit dem Gebäude über die Bestandssanierung hinaus wurde 2012 ein Ideenwettbewerb durchgeführt. Der Siegerentwurf ist Grundlage für die weitere Planung. Er sieht die Erschließung mit einem Wege- und Treppensystem vor, das von der historischen Substanz weitgehend unabhängig ist. Geplant sind Veranstaltungs- und Ausstellungsräume.