Nach der Zerstörung

Entwurf zur Umgestaltung des Schlosses als FDGB-Ferienheim, Ansicht von Südwesten, 1954, Zeichnung: Max Häußer - Bild: Thüringisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Erfurt

Nachdem 1942 Albert Speer zum Reichsminister für Bewaffnung und Munition ernannt und für die gesamte Kriegswirtschaft verantwortlich wurde, ließ er die als „kriegswichtig“ erklärten Arbeiten auf Schloss Schwarzburg unverzüglich einstellen. Nur unzureichende Sicherungen konnten in aller Eile am Schloss vorgenommen werden. Offene Giebel, Türen, aufgebrochene Mauern wurden notdürftig mit Brettern vernagelt. Es wurde still auf dem nun Wind und Wetter ausgesetzten beschädigten Schloss. Auch das Barackenlager am Fuße des Schlossbergs, in dem die Zwangsarbeiter und Häftlinge untergebracht waren stand leer. Es wurde erst am Kriegsende, wie auch das Schloss, als Unterkunft für Ausgebombte und Vertriebene wieder genutzt.

Erst als in der Nacht vom 1. zum 2.  April 1947 der östliche Turm des Zeughauses einstürzte und weitere Schäden am Triumphtor am Zugang zum Schloss verursachte, war der Zwang zu erneuter Bautätigkeit gegeben. Der Turm wurde in den Folgejahren wieder aufgebaut, das Triumphtor blieb jedoch zerstört.

In der Zeit der DDR (1949-1990) wurde Schwarzburg wieder ein begehrter Urlaubs- und Erholungsort. Um den im Tagesdurchschnitt 2000 Gästen auf dem Schloss ein kulturelles Angebot zu eröffnen, wurde 1956-1971 das Kaisersaalgebäude instand gesetzt und die barocke Ausmalung des Kaisersaals restauriert. Als Außenstelle der Staatlichen Museen Heidecksburg in Rudolstadt wurde das Museum im Kaisersaalgebäude ein viel besuchter Anziehungspunkt.

Nach dem Brand des Turmes der von den Nationalsozialisten zerstörten Schlosskirche in der Silvesternacht 1980/81, bei dem die barocke Haube des Turmes in Flammen aufging, erhielt dieser einen provisorischen Dachabschluss. Im Hauptbau erfolgten Notsicherungen an der Dachabdeckung.

Es wurden im Laufe der Jahre mehrere Konzepte und Planungen für die Nutzung und den Wiederaufbau der zerstörten und beschädigten Gebäude angefertigt, die aber alle an fehlenden finanziellen Mitteln scheiterten.

Nach er Wende im Jahr 1989 überführte das wieder erstandene Land Thüringen Schloss Schwarzburg in die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten. Damit begann ein neues Kapitel in der Baugeschichte von Schloss Schwarzburg.