Förderverein setzt sich für den Erhalt
des Forstbotanischen Gartens Schwarzburg ein.
Der Forstbotanische Garten wird in seiner jetzigen Form aufhören zu existieren. Das ist das Fazit einer Arbeitsberatung des Gemeinderates Schwarzburg mit Vertretern des Thüringen Forstes aus dem Forstamt Gehren, die Ende Februar Stattfand. Der Rückbau von Treppen und Beschilderung hat bereits begonnen. Als Ersatz sieht die Forstverwaltung auf der Wiese im unteren Teil des Areals ein „Grünes Klassenzimmer“ mit forstpädagogischen Aktivitäten und einen Grillplatz vor.
Der Forstamtsleiter Herr Karsten Rose erläuterte die Gründe des Beschlusses. Er betont, dass der Forst wirtschaftlich arbeiten muss. Die jährlich 50 000 €, die für die Erhaltung des Forstbotanischen Gartens aufgewandt werden sind bei ca. 1500 Besuchern zu hoch. Jeder Besucher würde mit rund 33 € subventioniert.
Der Zeitpunkt, an dem dieser Beschluss gefasst wurde, gibt allerdings einige Rätsel auf. Im kommenden Jahr wird mit dem Bau des Torhauses auf Schloss Schwarzburg begonnen. Eine ganze Etage des Baus wird den touristischen Angeboten der Schwarzatalregion gewidmet sein. Hier soll für Schwarzburg explizit auf den Forstbotanischen Garten verwiesen werden. Bei geschätzten mindestens 30 000 Besuchern des Schlosses pro Jahr ist erstmalig mit einem Steigen der Besucherzahlen auch im Forstbotanischen Garten zu rechnen. Ein weiteres Problem besteht in dem Umstand, dass der Garten Bestandteil des Tourismusentwicklungsplanes des Landes Thüringen ist. Der Bund und das Land Thüringen setzen Millionen für die Förderung der touristischen Attraktivität der Schwarzatalregion ein. Es geht darum Anziehungspunkte mit Alleinstellungsmerkmal, also einmaligem und besonderem Charakter zu schaffen, die unverwechselbar mit dieser Landschaft verbunden sind. Neben Schloss Schwarzburg und den mit dem Wirken Friedrich Fröbels verbundenen Stätten gehört dazu der Forstbotanische Garten mit seinen Pflanzen aus aller Welt.
Die Bezeichnung Forstbotanischer Garten müsste beim vorgesehenen Verwildern der Pflanzenquartiere aus dem Angebot der Region verschwinden, da er zu einer Irreführung der Besucher führen würde.
Der Förderverein Schloss Schwarzburg hält das für einen unersetzlichen Verlust.
