Die Kreistagssitzung, in der letztlich über das Schicksal des Zeughausprojektes entschieden wird, steht endlich bevor! Der Kampf um eine Mehrheit für einen Erbbaurechtsvertrag der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten mit dem Landkreis Saalfeld-Rudolstadt als Voraussetzung für den Bau des Torhauses ist voll entbrannt. Es geht um Fördergelder des Wirtschaftsministeriums in Millionenhöhe! Die Stiftung will diesen Vertrag mit dem Landkreis schließen, denn nur er kann die Fördergelder des Landes in Anspruch nehmen.
In einer Vielzahl an Beratungen und Sitzungen, an denen auch der Förderverein beteiligt war, wurde versucht, Bedenken der Kreistagsfraktionen auszuräumen und Einverständnis zu erzielen. Der Vorstand appelliert nun noch einmal im Namen des Fördervereins an alle Kreistagsmitglieder, dem Vertrag zuzustimmen und damit die Voraussetzungen zu schaffen, damit endlich unser großes Zeughausprojekt in die Tat umgesetzt werden kann.
Appell des Fördervereins Schloss Schwarzburg e.V. an die Mitglieder des Kreistages Saalfeld – Rudolstadt
Am 13. Dezember 2012 hat Landrat Hartmut Holzhey zusammen mit der Stiftung, dem Thüringer Landesmuseum und dem Förderverein den Antrag auf Förderung des Torhausprojektes in Erfurt eingereicht. Jetzt, kurz vor Ablauf der Frist für den Abruf der Fördermittel, steht das Torhaus-Projekt als Voraussetzung für das Projekt „Fürstliche Erlebniswelten“ und als Informationsstelle für Touristen in der Schwarzatalregion, in Frage.
Die über 200 Mitglieder des Fördervereins, die seit 17 Jahren an Wochentagen, an den Wochenenden und an Feiertagen 39525 Stunden ehrenamtlicher Arbeit geleistet und umfangreiche Spenden für Schloss Schwarzburg gesammelt haben, sind über diese Verzögerungen zutiefst enttäuscht.
Was ist bisher geschehen?
- für die Restaurierung des Zeughauses als zukünftigen Ort der Präsentation der Fürstlichen Zeughaussammlung haben sowohl der Bund als auch das Land Thüringen Fördermittel bereit gestellt
- für das Projekt Zeughaus/Torhaus sowie die Zeughaussammlung sind Fördermittel eingesetzt worden der
- Kulturstiftung des Bundes und der Länder: 100.000,00 Euro
- des Landes Thüringen: 223.900,00 Euro
- des Landkreises Saalfeld-Rudolstadt: 123.700,00 Euro
- der Sparkassen Kulturstiftung Hessen-Thür.: 100.000,00 Euro
- der Kulturstiftung Kreissparkasse S-R: 100.000,00 Euro
- Lottomittel Thüringen: 5.200,00 Euro
- Privatspenden: 12.000,00 Euro
- Förderverein Schloss Schwarzburg: 34.400,00 Euro
- hinzu kommen noch zahlreiche weitere private Spenden
- alle Zuwendungen erfolgten unter der Voraussetzung, dass die Sammlung wieder an ihren Ursprungsort, das Zeughaus, zurückgeführt und der Öffentlichkeit präsentiert wird
- inzwischen wurden rund 4000 Exponate ausstellungsfähig gemacht und warten auf ihren Einzug in das Zeughaus
- unabdingbar mit diesem Ziel verbunden, ist die Errichtung des zum Zeughaus gehörenden Torhauses als Informationsstelle für Touristen des Schwarzatals und Eingangsportal für die „Fürstlichen Erlebniswelten“
Welche Konsequenzen hätte eine Entscheidung des Kreistages gegen den Erbbaurechtsvertrag?
- alle vorausgegangenen Investitionen und Leistungen wären mit ihrer Zweckbindung in Frage gestellt
- die berühmte „Fürstliche Zeughaussammlung Schloss Schwarzburg“ wäre dadurch der Öffentlichkeit weiterhin nicht zugängig
- die Tourismusentwicklung in der Schwarzatalregion würde einen irreparablen Rückschlag erleiden
- die nationale und internationale Vermarktung des Ensembles Schloss Schwarzburg durch die Thüringer Tourismusgesellschaft wäre mit dem Wegfall des Projektes nicht mehr gegeben
- die Verhinderung des Einsatzes von Fördermitteln des Landes in Millionenhöhe wäre nicht nur ein einmaliger Vorgang, sondern würde auch überregional dem Ansehen und der Zielorientierung des Landkreises erheblichen Schaden zufügen, denn er bliebe den Medien mit Sicherheit nicht verborgen
Die Auswirkungen auf den Förderverein Schloss Schwarzburg:
- der Förderverein und der Landkreis würde gegenüber allen Spendern und Förderern unglaubwürdig, da sie Spenden für ein Projekt eingeworben haben, für das die Voraussetzungen durch den Landkreis Saalfeld - Rudolstadt nicht mehr gegeben wären
- wir würden deshalb keine Legitimation mehr haben, Spenden einzuwerben
- es ist mit Sicherheit davon auszugehen, dass die zahlreichen auswärtigen Mitglieder aus 14 Bundesländern den Förderverein verlassen, da sie kein Verständnis für einen derartigen Vorgang in unserem Landkreis aufbrächten
- die Mitglieder aus der Schwarzatalregion, die die Hauptlast des persönlichen Einsatzes tragen, würden vollständig demotiviert
- die Folge wäre eine unaufhaltbare Auflösung des Fördervereins
- es fänden auf Schloss Schwarzburg keine Aktivitäten statt (Führungen, Veranstaltungen, Veranstaltungsbegleitungen)
- die Absicherung des Museums im Kaisersaal wäre durch 1 ½ Personalstellen (seit 2013 durch das Thüringer Landesmuseum Heidecksburg) ohne die personelle Unterstützung des Fördervereins nicht gewährleistet
- Schloss Schwarzburg würde seine Ausstrahlung verlieren
Der Förderverein Schloss Schwarzburg appelliert dringend an die Abgeordneten des Kreistages, die Hoffnungen und Erwartungen der Vereinsmitglieder, der Menschen der Region und aller, die das Projekt bisher befördert haben, nicht zu enttäuschen. Bedenken Sie bitte, es geht um die Zukunft eines Baudenkmals und einer Sammlung von anerkannter nationaler Bedeutung. Die Zukunft von Schloss Schwarzburg und der Schwarzatalregion steht auf dem Spiel!
Schwarzburg, im Oktober 2013
Der Vorstand des Fördervereins Schloss Schwarzburg e.V.
